Gemeinde- und Regionalentwicklung mitgestalten: Profitiert voneinander!

Nachhaltige, zukunftsfähige Standortentwicklung braucht kreative Ideen und Lösungen – das tägliche Brot von Kultur- und Kreativschaffenden: Sie entwerfen neue Nutzungs-, Wohn- und Arbeitskonzepte, unterstützen bei der digitalen Verwaltung oder fördern den gesellschaftlichen Zusammenhalt durch kulturelle Angebote. Dieses identitätsstiftende, kreative und kulturelle Potenzial kann für die Entwicklung der ländlichen Räume besser als bisher genutzt werden – wie, das zeigt zum Beispiel Regensburg, auch wenn es nicht zum ländlichen Raum zählt.

Ein Kreativlabor im Rathaus

Revitalisierung der Altstadt, barrierefreie Teilhabe sowie die Optimierung der kommunalen Mobilität – das oberpfälzische Regensburg setzt für zukunftsweisende Entwicklungsfragen ihr Labor der kreativen Köpfe ein: Kreative werden als Ideen- und Lösungsfinder*innen beauftragt, um gemeinsam mit Mitarbeitenden aus der Verwaltung Lösungsansätze für kommunale Problemstellungen zu erarbeiten – zum Beispiel einen öffentlichen Raum aufzuwerten: So entstand in der als „Unort“ geltenden Simargasse ein Wandkunstwerk, das die gesamte Gegend durch eine identitätsstiftende Gestaltung stärkt.

Aus Leerstand wird Begegnungsort

Orte mit Kreativität und Kultur beleben – damit kennt man sich auch in der Gemeinde Tengen aus. Hier steht die Zukunftsherberge Schloss Blumenfeld, ein ehemals leerstehendes Schloss und vormaliges Altersheim, das Kreativschaffende und Digitalarbeiter*innen aus ganz Deutschland im Pilotprojekt „Summer of Pioneers“ 2021 zu neuem Leben erweckten. „Von Anfang an hatten wir den Anspruch, kein Ufo zu sein. Und dann war es wie ein Strudel, der mitgerissen hat“, erzählt Architektin Alice Clemens, die Schloss Blumenfeld mitgestaltet.

Hofkonzerte, Ausstellungen, Senior*innen-Nachmittage, Kinderprogramme, Lesungen Feierabendhocks – heute ist Schloss Blumenfeld ein Zukunftsort mit einem vielfältigen Programm, mit Coliving- und Coworking-Angebot, einem Schlosscafé und regelmäßigen überregionalen Highlight-Veranstaltungen. So etwas kann funktionieren – wenn sich wie in Tengen viele Akteur*innen beteiligen: die Kommune mit einem vierköpfigen interdisziplinären Kernteam, der Bürgerverein Schloss Blumenfeld e.V. und engagierte Menschen aus der Region, sowie ehrenamtliche Zukunftsortgestalter*innen.

Neues Leben für Innenstädte

Sich die Zukunft in die Stadt holen – damit will auch Horb am Neckar gegen eine bislang hohe Leerstandsquote von knapp 20 Prozent vorgehen. Die Kleinstadt hat eine zauberhafte, historische Altstadt vorzuweisen – ein Potenzial, an das die Wirtschaftsförderung der Stadt mit einem Manufakturen-Konzept anknüpft: Läden, Ateliers und Werkstätten ziehen in kleine Altbauflächen und geben so der Innenstadt Charme, Authentizität und Individuelles. „Inzwischen konnten wir schon einigen Manufakturen ein Zuhause bieten und möchten künftig enger mit unserer französischen Partnerstadt zusammenarbeiten“, sagt Dejan Micic von der Wirtschaftsförderung Horb. So wird die Manufakturen-Stadt nicht nur für junge, kreative Köpfe interessant, sondern auch für den Tourismus: eine Manufakturen-Stadt lässt sich gut vermarkten.

Ihr habt eine Idee, wie eure Gemeinde oder Region mit der Kreativbranche zusammenarbeiten kann? Durch eure Initiative können Kommunen, Verwaltung und Kreativschaffende zusammen etwas anstoßen? Dann bewerbt euch bis zum 23. Februar 2025 beim Ideenwettbewerb "KreativLand BW gestalten!".