Durch Sichtbarkeit Stärke entwickeln: Zeigt euch!

„Die Industrie weiß nicht, dass die Kreativwirtschaft im ländlichen Raum so gut ist.“ Mit dieser Aussage trifft ein Teilnehmer der Studie „KreativLand BW“ ins Schwarze: Die Studie hat aufgezeigt, dass die Kultur- und Kreativwirtschaft im Ländlichen Raum geprägt ist von Kleinteiligkeit sowie Heterogenität – und deshalb oft nicht wahrgenommen wird.

„Wir müssen für unsere Branche eintreten. Denn wir sind relevant, auch wenn wir kleinteilig sind“, sagt Tina Eberhardt von Aprinum Kommunikation in Schopfloch und Mitbegründerin des Kreativnetzwerkes Werk.Stadt.Schwarzwald. „Es geht darum, als Community und wertschöpfende Wirtschaftskraft wahrgenommen zu werden.“

Mehr Sichtbarkeit für die Kreativbranche bringt Mehrwert für alle

Wie gute Imagearbeit gehen kann, macht eine andere Branche vor: „Die Wirtschaftsmacht. Von nebenan“ – die große Imagekampagne des Handwerks bringt genau das auf den Punkt, was auch für die Kreativwirtschaft gilt: Die Branche ist stark und bringt viel Innovationspotenzial mit – gerade im ländlichen Raum. Wird diese Stärke und dieses Potenzial sichtbar, ist das eine Win-Win-Win-Situation für alle: die Kultur- und Kreativunternehmen erfahren eine größere Sichtbarkeit, Unternehmen und potenzielle Auftraggeber*innen finden hiesige Kreativunternehmen für ihre Aufträge, z.B. im Bereich der Digitalisierung. Dazu wird das Image einer Region positiv aufgeladen durch die innovativen und oft nachhaltigen Produkte und Dienstleistungen der Kreativunternehmen.

Sich zeigen – digital oder vor Ort

Gesehen werden – dafür braucht es nicht unbedingt eine große Kampagne. Manchmal reicht auch ein gut sichtbarer Ort, der bespielt wird und Aufmerksamkeit erregt, wie ein Beispiel aus dem brandenburgischen Wittenberge zeigt. Dort haben Kreativschaffende den Stadtsalon Safari gegründet, ein Raum für Kultur, eine Projekt- und Ideenwerkstatt, ein Begegnungsort im Zentrum der Stadt – für alle. „Wir haben angefangen bunte Sachen zu machen und das hat, wie ein Magnet funktioniert“, erzählt Mitgründerin Adriana Osanu. In einer Kleinstadt funktioniere das ganz automatisch: Man kommt einfach ins Gespräch – und man bleibt im Gespräch: Was 2019 als Experiment begann, macht heute über die Stadt hinaus von sich reden.

Sichtbar im Netz

Digital gefunden werden – darum geht es beim Thema Sichtbarkeit auch. Denn es gibt viele Kreative, die mit ihren Ideen und Unternehmen inspirieren, die gute Arbeit machen und zum Besuch einladen – gerade im ländlichen Raum. Dass diese gefunden werden, dafür sorgt zum Beispiel das Netzwerk Zukunftsorte. Das Netzwerk vernetzt und begleitet aktive Kreativorte auf dem Land, sammelt und teilt Praxiswissen aus Projekten und macht die Orte über die Website sichtbar. Außerdem werden Kommunen und Immobilienbesitzer*innen dabei unterstützt, neue Wege zu gehen und beim Aufbau von neuen Zukunftsorten beraten.

Ihr habt eine Idee, wie man der Kultur- und Kreativwirtschaft auf dem Land zu mehr Sichtbarkeit verhelfen kann? Eure Initiative zeigt, was die Kreativschaffenden zu bieten haben? Dann bewerbt euch bis zum 23. Februar 2025 beim Ideenwettbewerb "KreativLand BW gestalten!".