KreativLand BW
Kreativunternehmen sind mit ihren trendaffinen, technologischen und nutzerorientierten Dienstleistungen, Methoden und Produkten Transformationsbegleiter*innen sowie Innovationstreiber*innen. Diese Ressourcen könnte der, gerade im ländlichen Baden-Württemberg starke, Mittelstand gezielt für sich nutzen. Zum Beispiel beim Recruiting von Fachkräften, im virtuellen Vertrieb oder der nachhaltigen Produktentwicklung. Dasselbe gilt für den Tourismus in ländlichen Regionen: Wer die Leistungen der Kreativwirtschaft für sich zu nutzen weiß, ist näher dran an der Zukunft.
Wie sich Unternehmen mithilfe der Kreativwirtschaft aufs nächste Level bringen können, zeigen zum Beispiel unsere österreichischen Nachbarn: Die Kreativwirtschaft Austria (KAT) hat ihren so genannten „KAT-Effekt“ in Transformationsleitfäden gepackt und unterstützt damit sämtliche Branchen auf dem Weg in die Zukunft: Von der Abfallwirtschaft über Reisebüros bis zum Versicherungsmakler – in den branchenspezifischen Leitfäden finden Unternehmer*innen Anregungen, Erkenntnisse und Ergebnisse aus vorangegangenen Branchen-Transformationsprozessen samt Tipps der Expert*innen aus der Kreativwirtschaft, die diese Prozesse begleitet haben.
Wir bleiben zunächst in Österreich: Transformation anstoßen und begleiten, das möchte auch die Stadt Dornbirn. Gemeinsam mit dem Land Vorarlberg und verschiedenen Partner*innen stellt sie dafür Raum zur Verfügung: In einem ehemaligen Industrieareal entsteht derzeit die CampusVäre – Creative Institute Vorarlberg, eine Anlaufstelle und Plattform für Kreativwirtschaft, Kreislaufkultur, Digitalisierung, Wissenschaft, Bildung, Innovation und Kultur – kurz: eine Werkstatt zur Entwicklung der Zukunft. „Auch wenn die CampusVäre sich noch in der Entwicklung befindet, passiert bei uns schon ganz viel: Es laufen Veranstaltungen, Ausstellungen und vieles mehr. Ganz wichtig ist auch das FEZ – unser Festival zur Entwicklung der Zukunft. In diesem Rahmen bringen wir bereits zum dritten Mal Kreativwirtschaft und Unternehmen zusammen und es entstehen daraus Kooperationen und Projekte, die wie die CampusVäre selbst Stück für Stück wachsen“, sagt Bettina Steindl von der CampusVäre Creative Institute Vorarlberg GmbH.
Der Kreativwirtschaft Raum für Entwicklung geben – das geht auch in der baden-württembergischen Kleinstadt. Beim Projekt Popup Store Freudenstadt wird Kreativschaffenden in der Innenstadt temporär Ladenfläche zur Verfügung gestellt. „Ziel des Projektes ist es, ein noch positiveres Erscheinungsbild der Innenstadt zu ermöglichen“, so Elke Latscha, Wirtschaftsbeauftragte der Stadt Freudenstadt. Denn das zieht Tourist*innen an, wovon wiederum auch andere Unternehmen profitieren.
Brücken schlagen zwischen kreativen Macher*innen, Kunst, Wirtschaft und dem Tourismus – auch in Chemnitz, der Kulturhauptstadt Europas 2025, weiß man um den Push-Effekt dieser Verbindung. Um diesen für sich zu nutzen, gibt es das Projekt Makers, Business & Arts, bei dem die Kulturhauptstadt Europas 2025 an die hiesige Tradition des Handwerks anknüpft und Angebote für die übergreifende Zusammenarbeit in den ländlichen Regionen entwickelt – zum Beispiel den Maker-Advent, wo in der schönsten Zeit des Jahres die Werkstätten und Ateliers in Chemnitz und Region Menschen einladen, gemeinsam zu handwerken. Die Idee hat sich inzwischen zu einem effektiven Marketingtool für die Kreativschaffenden vor Ort entwickelt.
Ihr habt eine Idee, die Unternehmen anderer Branchen mit Kreativen zusammenführt und neue Synergien entstehen können? Durch eure Initiative können Kommunen mit Kreativschaffende zusammen etwas anstoßen? Dann bewerbt euch bis zum 23. Februar 2025 beim Ideenwettbewerb "KreativLand BW gestalten!".